Die Zinsen bewegen sich wieder in die richtige Richtung, nach unten, und die Inflation sinkt in der Euro-Zone stärker als angenommen. Mangels heiß laufendem Markt und damit deutlich niedrigerem Neubauvolumen haben sich auch die Engpässe sowohl bei den Baumaterialien als auch den
Baufirmen und Handwerkern entspannt.
Kurz, Neubauprojekte sind wieder deutlich besser zu kalkulieren. Ja, die Banken sind bei der Kreditvergabe nach wie vor zurückhaltend, aber erste Institute bewegen sich wieder und der Markt für Private Capital nimmt immer weiter an Bedeutung zu. Die Herausforderung bleibt die Flächennachfrage.
Doch genau genommen betrifft das nicht alle Sektoren. Logistik läuft weiter stabil, Wohnen hat bis auf ein paar hochpreisige Vermietungsobjekte nie wirklich eine Nachfrageabschwächung verzeichnet, zu groß ist hier der Bedarf. Der Einzelhandel ist nicht einfach, er befindet sich in der Transformation. Doch Supermärkte, Nahversorger und Fachmärkte sind für die Dinge des täglichen Lebens vitaler denn je.
Das Hotelsegment ist wieder auf dem Niveau vor Corona und teils darüber. Selbst das Hauptsorgenkind Büroimmobilie verzeichnet an einzelnen Standorten erste kleine Stabilisierungen
und zarte Wachstumszeichen, spätestens seitdem viele Unternehmen ihre Mitarbeiter zurück in die Büros beordern und Homeoffice wieder zur Ausnahme und nicht zur Regel machen. Kurz: Einen Boom
erleben wir nicht, aber es gibt tatsächlich auch gute Nachrichten.
Viel Lesefreude wünscht
Ihr Dietmar Müller
Chefredakteur