Liebe Leserinnen und Leser,
ich sprach vor nicht wenigen Tagen mit einem sehr bekannten Researcher der Immobilienwelt. Wir alle sehnen uns nach einem Aufschwung an den Märkten, einem Wiedererstarken der gesamten Immobilienbranche und so scheint auch der Wunsch der Vater der Gedanken zu sein, wenn es
um einen Blick in das Jahr 2025 geht. Da ist es äußerst erhellend den Blick weg von der emotionalen Einstellung hin zu belegbaren Zahlen zu wenden und hier deutet sich ein Silberstreif am Jahresende an. Wohnimmobilien sind abgesehen von einigen Preiskorrekturen nicht nur unbehelligt durch die Krise gekommen, sondern haben sogar bei den Mietpreisen weiter zugelegt. Die meisten anderen Nutzungsarten haben allerdings Federn gelassen und zwar teilweise heftig, Mieten sanken, Leerstände gingen hoch und Wertkorrekturen von 20-40 % waren und sind nicht ungewöhnlich.
Der große Elefant im Raum bleibt die Büroimmobilie. Sie absorbiert mit Wohnen über 80 Prozent der Investitionsvolumina und darbt gerade besonders unter der Wirtschaftsschwäche Deutschlands. Nach
neuesten Zahlen hat sich gerade hier Unerwartetes getan: Die Büroflächenumsätze steigen wieder und
teilweise sogar die Mietpreise und man glaubt es kaum, es finden sogar wieder größere Transaktionen statt. Im Vergleich zum Vorjahr deutet sich ein Umschwung an. Bevor nun zu viel Euphorie aufkommt, die Erholung findet komplett ohne konjunkturellen Rückenwind statt und auch deshalb gehen die Research-Spezialisten von einem schrittweisen beziehungsweise schrittchenweisen Anstieg in Richtung Normalität aus.
Ich habe auf jeden Fall aus dem Gespräch mitgenommen, es tut sich wieder etwas und in vielen Bereichen
sind wir im Tal angekommen und der Ausblick ist verhalten positiv, auch, wenn bestimmt noch nicht alle Branchenteilnehmer auf der sicheren Seite sind. Das sagen zumindest die Zahlen.
Viel Lesefreude wünscht
Ihr Dietmar Müller
Chefredakteur