Liebe Leserinnen und Leser,
endlich sinken die Zinsen und die letzte Aktion der EZB scheint nicht weit entfernt von der nächsten. Damit werden Finanzierungen günstiger, aber leider nicht einfacher. Mehr Menschen können sich wieder Eigenheime leisten, oder? Die Fremdkapitalkosten der Unternehmen sinken, die Flächennachfrage sollte damit gestärkt werden, könnte man annehmen.
Sinkende Zinsen werden den weiteren Weg hin zu einer wieder gewohnt laufenden Wirtschaft im Inland einfacher machen, steinig wird er dennoch sein. Wir haben über die Jahre zu viele strukturelle Aufgaben nicht gelöst, im wahrsten Sinne die Infrastruktur in Teilen regelrecht verkommen lassen, die Abgaben und Unternehmenssteuern sind auf Rekordniveau, die ehemals freie und soziale Marktwirtschaft hat sich in Deutschland von der Freiheit verabschiedet. Eine komplette Überregulierung findet statt, und es scheint keine Vorgabe aus Brüssel zu geben, die die Deutschen bei der Umsetzung im Inland nicht noch komplizierter und bürokratischer machen können. Die Energiewende funktioniert tadelslos, aber anders
als versprochen. Weg von sicherer und kostengünstiger Energie hin zum Flatterstrom mit fast täglichen Netzstabilisierungsaktionen durch unsere Nachbarn und den höchsten Strompreisen aller G20 Staaten. Eine Bildungsoffensive fehlt.
Wir haben eine Menge Hausaufgaben zu machen, allen voran die Regierung in Berlin. Die Strukturprobleme sind gewaltig. Wir haben als einziges Land der G20 eine Rezession. Das sollte uns zu denken geben. Natürlich merken wir die Auswirkungen bei uns in der Immobilienbranche in vielen Sektoren, allen voran dem Büromarkt. Der weiße Elefant ist die Flächennachfrage und die braucht
ein Wirtschaftswachstum, sonst bleibt das Wachstum aus. Die Liste der Probleme ist lang, es hilft aber
nichts, verzagen gilt nicht, wir müssen es anpacken.
Viel Lesefreude wünscht
Ihr Dietmar Müller
Chefredakteur